Home » Die Angst vor dem Erschrecken (Teil 1)

Die Angst vor dem Erschrecken (Teil 1)

boxtalks-halfinger-beim-ausritt

Gestern las ich einen Artikel über Reitunfälle, der hervorhob, wie gefährlich der Reitsport ist. 50% der Unfälle geschehen demnach, wenn das Pferd erschrickt und scheut.

<img class="full-width-img wp-image-69 size-full" src="https://i1.wp description.com/www.boxtalks.eu/wp-content/uploads/2015/07/boxtalks-halfinger-beim-ausritt.jpg?resize=1015%2C761&ssl=1″ alt=“boxtalks-halfinger-beim-ausritt“ srcset=“https://i1.wp.com/www.boxtalks.eu/wp-content/uploads/2015/07/boxtalks-halfinger-beim-ausritt.jpg?w=1015&ssl=1 1015w, https://i1.wp.com/www.boxtalks.eu/wp-content/uploads/2015/07/boxtalks-halfinger-beim-ausritt.jpg?resize=300%2C225&ssl=1 300w“ sizes=“(max-width: 1000px) 100vw, 1000px“ data-recalc-dims=“1″ />

Zwei Mädchen beim Ausritt auf Haflingern

Das Thema hat mich im Stall unterbewusst weiterhin beschäftigt. Und dann war dieser Moment, wo ich meine Stute in der Halle laufen ließ und sie dann eine Weile frei neben mir her trottete. Irgendein Geräusch draußen vor der Halle muss sie erschrocken haben, auf jeden Fall machte sie raschen Satz zur Seite, blieb aber bei mir und lief nicht davon. Ich war aufgrund ihrer Reaktion kurz überrascht, aber weder erschrocken noch in Panik. Sie hatte das gemerkt und wusste, es besteht kein Grund zur Flucht.

Viele von uns wissen, wie stark wir unsere Pferde beeinflussen können, am Boden oder im Sattel. Bleiben wir ruhig, bleibt das Pferd ruhig. Umgekehrt merken unsere Pferde sofort, wenn wir nervös werden. Sie spüren schon die geringste Anspannung unserer Muskulatur und werden wachsam, bereit zur Flucht.

Doch wir setzen mit unserem Verhalten oft eine sich selbst erfüllende Prophezeiung in Gang. Wir wissen nicht immer, warum unser Pferd gerade gescheut oder gebockt hat. Aber wir finden immer einen Grund dafür. „In dieser Ecke der Halle hört er Geräusche“ oder „Wenn jemand seine Sachen über die Bande legt, findet sie das beängstigend“. Zum Teil wissen wir, wovor sich unsere Pferde schrecken, zum Teil treffen wir Annahmen. Einer Sache können wir uns aber sicher sein, wir beeinflussen damit die Reaktion unserer Pferde. Wir spannen uns selbst an, wenn wir den Ort oder die Situation erkennen. Manche werden zögerlich, andere werden energischer. Das Pferd erkennt unsere Unruhe und wird vorsichtiger, schreckhafter. Und wir sind wiederum darin bestätigt, dass es sich genau davor fürchtet.

Diese gegenseitige Beeinflussung von Pferd und Reiter kann sich in eine Negativspirale verwandeln – lerne hier, wie du den Kreis durchbrechen kannst!

Hier geht es zum 2. Teil 

Katharina Pühringer

http://www.reiterbund-wels.at
Katharina ist seit Kindesbeinen mit Pferden vertraut. Trotz ihres Praktikums in einem Springpferde-Verkaufsstall in Irland in der Jugend, hat sie sich später immer stärker dem Dressursport gewidmet und nimmt auch heute aktiv an Turnieren teil. Neben dem Sport liegt ihr auch die Ausbildung von Pferd und Reiter sehr am Herzen. Als Übungsleiter FENA unterrichtet sie vor allem Reitanfänger in Rahmen ihrer ehrenamtlichen Vereinstätigkeit. Die Pferdeausbildung betreffend bildet sie sich in unterschiedlichen Ansätzen des Natural Horsemanship, aber auch in der klassischen Dressur immer weiter fort und versucht beide Welten miteinander zu verbinden.